Eisvogel
Alcedo atthis
Aber vielleicht ist ein Eisvogelfoto eine besondere Trophäe. Bei soviel Popularität ist es schon verwunderlich, dass die meisten Beobachter nur wenig über die Biologie des Eisvogels wissen oder die Geschlechter unterscheiden können. Deshalb hier einige Hinweise: Der Schnabel des Männchens ist vollends schwarz, während der Schnabel der Weibchen eine rote Basis aufweist. Dass Eisvögel in Höheln brüten, die sie in Steilwände graben ist nahezu Allgemeinwissen. Aber dass sie gar nicht so selten mehrere hundert Meter entfernt vom nächsten Gewässer zum Beispiel im Wurzelteller eines umgestürzten Baumes brüten, ist schon weniger bekannt. Eisvögel werden schon im ersten Lebensjahr geschlechtsreif. Um die in strengen Wintern mit vereisten Gewässern hohe Todesrate auszugleichen, können sie bis zu vier Jahresbruten schaffen mit immerhin jeweils sechs bis sieben Eiern. Nach hohen Winterverlusten und dünner Bestandsdichte kommen häufig Schachtelbruten vor. Das bedeutet, dass die zweite Brut schon begonnen wird, ehe die Jungvögel der ersten Brut flügge sind. Dabei ist die Rolle der Geschlechter getrennt. Das Weibchen legt in einer zweiten Brutröhre Eier und beginnt zu brüten, während das Männchen die Nestlinge aus der ersten Brut alleine füttert. So können sie es schaffen drei oder sogar vier Bruten in einem Jahr aufzuziehen. Das geht natürlich nur bei einem guten Nahrungsangebot. Überraschend ist es, diesen kleinen bunten Vogel mit seinen kurzen Flügeln, der bei uns vorwiegend Standvogel ist, in Israel oder Zypern als Brutvogel zu erleben. Manchmal sieht man dort zur Zugzeit mehrere von ihnen auf Klippen am Mittelmeer sitzen und nach Fischchen oder sogar Garnelen jagen.
Noch mehr praktisches Wissen zum Eisvogel finden Sie auf der birdingtours-Infoseite www.birdingtours.de/eisvogel.