Aserbaidschan: Wintergäste am Kaspischen Meer und in der Steppe

Naher Osten

Aserbaidschan: Wintergäste am Kaspischen Meer und in der Steppe

In den Rastgebieten der Zwergtrappe

Aserbaidschan ist eines der faszinierendsten ornithologischen Winter-Hotspots der West-Paläarktis. Trotz seiner vergleichsweise kleinen Fläche ist das Land in sehr abwechslungsreiche Landschaften gegliedert. An der Küste des Kaspischen Meeres liegen Sümpfe, Salzseen und Schilfgebiete – immer wieder unterbrochen von Schlamm-Vulkanen und Steinwüsten. Die Agrarlandschaften im Binnenland gehen unmittelbar in trockene Salz-Steppen über. Der Süden des Landes, an der Grenze zum Iran, wird von der baumlosen Zuvand-Hochebene dominiert. Davor erstrecken sich Laubwälder mit vielen endemischen Baumarten. Im Norden Aserbaidschans liegt der Große Kaukasus, mit kargen Hochgebirgswüsten bis in die alpinen Zonen. Viele Vogelarten aus Kontinentalasien und dem arktischen Russland, nutzen das üppige Nahrungsangebot und die milden Klimaverhältnisse der Ebene, um hier zu überwintern. Darunter die wohl weltweit größte Ansammlung von Zwergtrappen.  Wir wollen vielen Zwergtrappen, Greifvögel, Wasservögel und die verschiedensten Kleinvogelarten entdecken. Ein wichtiges Ziel dieser Reise ist es jedoch auch, Aserbaidschans unterschiedliche Landschaften kennenzulernen. Dabei erfahren wir viel Unterstützung durch unsere georgische – aserbaidschanische Reiseleitung und eine sehr gastfreundliche Bevölkerung.

Einige Zielarten:

Fischmöwe, Zwergtrappe, Weißschwanzkiebitz, Steppen- und Kaiseradler, Mönchsgeier, Lannerfalke, Merlin, Marmelente, Graukopf-Purpurhuhn, Weißschwanz-Kiebitz, Felsensteinschmätzer, Felsenkleiber, Mauerläufer, Rotstirngirlitz, Schwarzkehldrossel, Kaspimeise, Kropfgazellen und Sumpfkatze.

Höhepunkte

  • Halbinsel Abseron und Gobustan mit Schlamm-Vulkan
  • Shirvan-Nationalpark
  • Mahmudchala See and Kizil Agaj-Nationalpark
  • Hyrkanische Wälder im Talysh Gebirge
  • Zuvand-Hochebene
  • Agh Gol-Nationalpark
  • Ajinohur Steppe Lake
  • Türyancay-Fluss

Aufpreis bei 6 - 9 Teilnehmern: + 100,00 Euro pro Person

Andreas Weber

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Reisecode: ASB01
Dauer: 11 Tage / 10 Nächte
Teilnehmer: 6 bis 14 Personen
Veranstalter: BaltikumNaturReisen

Reiseverlauf

  • Tag 1

    Anreise nach Baku - Aserbaidschans Hauptstadt

    Mönchsgeier (C. Moning)

    Wir fliegen ab Frankfurt direkt nach Baku und beziehen unser Hotel nahe der Küste zum Kaspischen Meer.

  • Tag 2

    Halbinsel Abseron und Schlamm-Vulkane in Gobustan

    Schelladler (C. Moning)

    Am nächsten Morgen besichtigen wir zunächst die Halbinsel Abseron und das gleichnamige Schutzgebiet. Die zehn Kilometer lange und extrem schmale Landzunge ragt unmittelbar in die Kaspisee hinein. Sie ist gut geeignet für Limikolen (Stelzenläufer, See- und vielleicht Wüstenregenpfeifer), Möwen (Fisch- und Steppenmöwe) und die Raubseeschwalbe. Der Merlin jagt sehr gerne im Strandbereich nach Kleinvögeln. Neben verschiedenen Finkenarten (Berghänfling) sind es vor allem Lerchen, die wir erwarten, darunter die Weißflügellerche, die in den Wermutsteppen Russlands brütet und in geringer Zahl in Aserbaidschan überwintert. Am Nachmittag fahren wir in den Gobustan-Nationalpark und suchen im felsigen Gelände nach Mauerläufer, Chukarhuhn, Lannerfalke, Felsenkleiber, Blaumerle und Felsensteinschmätzer. Entlang der Fahrtroute sind Kaiseradler und Adlerbussarde zu erwarten.

  • Tag 3

    Shirvan-Nationalpark

    Dünnschnabelmöwe (C. Moning)

    Bevor wir in die Salzsteppe des Shirvan-Nationalparks fahren, besichtigen wir einen  Schlamm-Vulkan. Im Shirvan ist die größte Population der seltenen Kropfgazelle im Kaukasus beheimatet. In den Sanddünen im Zentrum des Nationalparks wollen wir vor allem Zwergtrappen finden. Auch Korn- und Steppenweihe sowie Wanderfalke und die Sumpfohreule sind in der offenen Landschaft zu sehen. Sicher werden wir den Halsbandfrankolin entdecken. Am Nachmittag besuchen wir nahe der Kaspischen Küste den „Flamingo Lake“. Hier werden regelmäßig tausende überwinternde Wasservögel gezählt, darunter nordische Schwäne (Zwerg- und Singschwan), Gänse (Zwerg- und Rothalsgans), Taucher (Schwarzhals- und Ohrentaucher) Krauskopfpelikane, Rosa Flamingos, Zwergscharben und Enten (Marmel-, Moor- und Weißkopfruderente). Bei der Erkundung der Wattflächen können wir Watvögel (Stelzenläufer, Dunkler Wasserläufer, Seeregenpfeifer) sowie Zwergdommel und die Große Rohrdommel in den Schilfzonen entdecken.

  • Tag 4

    Kizil Agaj

    Rotkehlpieper (C. Moning)

    Die Erkundung des berühmten Naturschutzgebietes Kizil Agaj („Goldener Baum“) war bisher nur wenigen Menschen - meistens sowjetischen Ornithologen - vorbehalten. Schon seit dem Jahr 1923 besteht das Schutzgebiet, in dem viele Greifvögel überwintern, darunter der Schelladler und viele Seeadler. Sicher sehen wir auch wieder verschiedene Limikolenarten (Weißschwanzkiebitz, Sumpfläufer und Zwergstrandläufer). Unter den Kleinvögeln sind Stelzen (Schaf- und Zitronenstelze), Bergpieper, Blaukehlchen und schilfbewohnende Arten wie Mariskenrohrsänger, Bartmeise und Seidensänger zu erwarten. Hier sahen wir auf vorhergehenden Reisen auch den Isabellwürger. An der Küste haben wir wieder gute Chancen, verschiedene Möwen- und Seeschwalbenarten zu beobachten, darunter Schwarzkopf-, Fisch-, Dünnschnabel- und Steppenmöwe. Gleichfalls ist mit der Armenienmöwe zu rechnen. Sehr regelmäßig wird am Strand der Sibirische Pazifikpieper gesehen.

  • Tag 5

    Hyrkanische Wälder im Talysh-Gebirge

    Schelladler (C. Moning)

    Die hyrkanischen Wälder liegen schon unmittelbar an der iranischen Grenze. Sie besitzen Reliktcharakter mit endemisch vorkommenden Baumarten wie Zelkove, Flügelnuss und Eisenholzbaum. Die gesamte Flora zeichnet sich durch eine extrem hohe Biodiversität aus. In den schwer zugänglichen Wäldern leben Luchs, Bär und der persische Leopard, die wir wohl eher nicht sehen werden. Zu den wenigen Vogelarten, die wir erwarten, gehören Vertreter der europäischen Avifauna, die in eigenen Unterarten vorkommen, so den kaukasischen Eichelhäher, Kleiber und Schwanzmeisen. Zu unseren Zielarten gehören die sehr seltene Kaspische- oder Elbrusmeise und eine kaukasische Unterart des Buntspechts (ssp. Polzami), die sich durch eine etwas kleinere Gestalt und eine braune Unterseite auszeichnet. Weitere Spechtarten sind Mittel-, Klein und Schwarzspecht.

  • Tag 6

    Zuvand-Hochebene

    Marmelente (C. Moning)

    Noch einmal sind wir in den Talysh-Bergen unterwegs. Unser Ziel ist die karge, baumlose Zuvand-Hochebene. In den Tälern davor findet eine sehr archaische landwirtschaftliche Nutzung statt. Davon profitieren Kleinvögel, die sich in großen Schwärmen unterschiedlicher Zusammensetzung zeigen. In den Dörfern sehen wir Steinkäuze und den Hausrotschwanz, der hier in einer eigenen Unterart vorkommt. Gleichfalls ist der Blutspecht anzutreffen. In den Obstgärten treffen wir sehr wahrscheinlich auf schwer zu unterscheidende Laubsängerarten (Kaukasus- und Sibirischer Zilpzalp). In der Hochebene achten wir auf Grau- und Zippammer sowie Ohrenlerchen. Auch die Schwarzkehldrossel, die im Ural brütet und den Winter in der Hochebene verbringt, wollen wir finden. Eine Besonderheit ist die hier überwinternde sibirische Fichtenammer. Da es nur wenige Nachweise gibt, ist ihre Beobachtung nicht sicher. Daneben sind Ringdrossel, Chukarhuhn, Rotstirngirlitz und eine Unterart des Berghänflings anzutreffen. Auf den Leitungsdrähten sind Raubwürger nicht zu übersehen.

  • Tag 7 - 8

    Aga-Gol-Nationalpark 2 Tage

    Kaiseradler (C. Moning)

    Dieses Schutzgebiet zählt zu den größten Überwinterungsgebieten für Wasservögel in der Kaukasusregion. Doch für uns sind nicht nur die Feuchtgebiete von Interesse, sondern wir wollen uns vor allem in den Halbwüsten aufhalten, in denen wir Zwergtrappen-Trupps begegnen, die oft tausende Vögel umfassen. Aus der Ferne erinnern die Formationen eher an Starenschwärme, als an Trappen. Etwa geschätzt zehn Prozent der Weltpopulation überwintern im Aga Gol-Nationalpark. Der Zwergtrappe wollen wir viel Zeit widmen, gleichfalls den Greifvögeln, die wir von Hügeln aus gut beobachten können. So lassen sich gut Falken- und Adlerbussarde nebeneinander studieren. Unter den vielen Goldregenpfeifern, die im Gebiet rasten, befinden sich mitunter kleinere Pazifische Goldregenpfeifer. Gleichfalls sind Marmelenten zu sehen. In den ausgedehnten Schilfgebieten leben Rohrkatze und Goldschakal. Ihre Beobachtung ist sehr wahrscheinlich. Am 8. Tag fahren wir nach Sheki, eine mittelalterliche Stadt im Norden Aserbaidschans und übernachten dort.

  • Tag 9

    Ajinohur Steppensee

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    Weißkopfruderente (T. Epple)

    Von Sheki aus haben wir an klaren Tagen einen beeindruckenden Blick auf die schneebedeckten Berge des Großen Kaukasus. Die Erosionslandschaften unterhalb der Stadt sind gut für die eine oder andere Überraschung, da der milde Winter selbst für einige Insektenfresser ausreichend Nahrung bietet. In den Felsabbrüchen ist mit Blaumerle, Mauerläufer, Stein- und Alpenbraunelle zu rechnen. In den mit Koniferen bewaldeten Schluchten überwintern Schwanzmeisen, Girlitze und vielleicht sibirische Arten. Aus den schneebedeckten Bergen kommen Mönchs- und Gänsegeier bis ins Tal. Unser Ziel ist jedoch der Ajinohur Steppensee, in dessen Umgebung besonders viele Kalanderlerchen überwintern. Oft lassen sich Trupps mit tausenden Individuen beobachten. Im selben Gebiet rasten auch Kurzzehen- und Weißflügellerchen. Die Übernachtung ist wieder in Sheki.

  • Tag 10

    Fluss Türyancay und Baku

    Zwerggans (T. Griesohn Pflieger)

    Auf der Rückfahrt nach Baku stoppen wir an mehreren Stellen entlang des Flusses Türyancay und dem gleichnamigen Naturschutzgebiet. Hier zeige sich noch einmal die naturräumliche Vielfalt Aserbaidschans. Ein kaum regulierter Flusslauf mit begleitenden Auenwäldern aus Silberpappeln, Platanen und Schwarzerlen. Dahinter kegelförmige und stark erodierte Hügel. Auf den Bergkuppen rasten mitunter Mönchsgeier. Sicher werden wir Kaiseradler sehen, die schon über ihre Brutgebiete kreisen. Viele Kleinvögel nutzen die frisch bestellten Ackerflächen zur Nahrungsaufnahme. Darunter eine Zippammer und immer wieder Weidensperlinge. Kurz vor Baku halten wir an einem Salzsee, der früher Teil des Kaspischen Meeres war. Sofern er nicht ausgetrocknet ist, beherbergt dieser See eine große Konzentration an Rosa Flamingos, Uferschnepfen, Stelzenläufer und Säbelschnäbler. Gegen Abend erreichen wir wieder Baku.

  • Tag 11

    Heimreise

    Leider müssen wir schon sehr früh aufbrechen. Ein Direktflug der Lufthansa bringt uns nach Deutschland zurück.

Enthaltene Leistungen

  • Flug ab/ bis Frankfurt in der Economy-Class (andere Abflughäfen auf Anfrage, ggf. mit Aufpreis)
  • 10 Übernachtungen in Mittelklassehotels (Landeskategorie)
  • Vollpension
  • Alle Transferfahrten vor Ort mit einem Reisebus
  • Sonderfahrten mit 4x4 Geländewagen
  • Regionale Reiseleitung (englischsprachig) und Experten vor Ort
  • Professionelle, deutschsprachige und landeskundige Reiseleitung
  • Eintrittsgelder und Gebühren für Genehmigungen
  • Artenliste
  • Reisebericht

Nicht enthaltene Leistungen

  • Nicht erwähnte Verpflegung
  • Persönliche Ausgaben & Trinkgelder
  • Zusatzleistung für Flugreisen: Rail & Fly Ticket, Sitzplatz, Spezialverpflegung, etc. (auf Anfrage und gegen Aufpreis – bei Buchung bitte angeben)
  • Reiseversicherung (gerne beraten wir Sie persönlich)

Reiseberichte

  • Gruppengröße und Mindestteilnehmerzahl

    Wir legen besonderen Wert auf Reisen in kleinen Gruppen. Bei allen Reisen ist die minimale und die maximale Teilnehmerzahl angeführt. Auch wenn diese Zahl nicht erreicht wird, versuchen wir die Reise durchzuführen. Wir bitten Sie dann, sich an den Mehrkosten zu beteiligen. Sollte nur ein Platz zum Erreichen der maximalen Teilnehmerzahl frei sein und die Buchung von zwei Personen gemeinsam eingehen, werden wir die Gruppengröße um eine Person erweitern.

Ausrüstung

  • E-Tickets (check-my-trip)
  • gültiger Personalausweis oder Reisepass
  • warme Kleidung (auch Mütze, Schal und Handschuhe!)
  • leichtes und festes Schuhwerk (keine Gummistiefel)
  • kleine Reiseapotheke
  • Fernglas und (wenn möglich) Spektiv
  • Bestimmungsbuch - wir empfehlen: Svensson et al. – "Der Kosmos-Vogelführer" und "Was fliegt denn da?“ von Barthel/Dougalis ebenfalls von KOSMOS. Für Einsteigende: "Grundkurs Vogelbestimmung" von Moning, Griesohn-Pflieger, Horn erschienen bei Quelle & Meyer.

Generelle Hinweise

  • Anforderungen der Reise: mittelschwer, mit längeren Wanderungen bis 10 km und Höhenwegen
  • Änderungen, die den Charakter der Reise nicht beeinflussen sind zwar nicht vorgesehen, wir behalten sie uns aber vor. Bitte nehmen Sie das Detailprogramm als Vorschlag, aber nicht als Checkliste, was jeden Tag passieren muss. Das Programm kann umgestellt werden, wobei der Charakter der Reise jedoch erhalten bleibt. Wenn die Reise umgestellt wird, dann nur zu Ihren Gunsten! Bitte beachte Sie, dass sich bei den Reisen die angegebenen Reiseleiter ändern können.

Zahlungsmodalitäten

  • Höhe der Anzahlung in % des Reisepreises: 20 %
  • Restzahlung in Tagen vor Reisebeginn: 28 Tage
  • Letzte Rücktrittsmöglichkeit durch den Veranstalter: Bei Nichterreichen der Mindestbeteiligung kann birdingtours bis spätestens 28 Tage vor Reisebeginn vom Vertrag zurücktreten. In der Regel informieren wir unsere Kunden aber früher und bieten Alternativen an.

Hinweis zu den Zielarten

Auf unseren Reisen beobachten wir die Vögel in ihrem natürlichen Lebensraum und können Ihnen nicht garantieren, alle hier aufgeführten Zielarten auf der Tour zu sehen. Unsere Reiseleiter bemühen sich, Ihnen so viele Vogelarten wie möglich zu zeigen.

Eignung unserer Reisen für Personen mit eingeschränkter Mobilität

Bei unseren Naturreisen handelt es sich um Reisen, die für Personen mit eingeschränkter Mobilität grundsätzlich nicht geeignet sind. Sollten Sie bezüglich der Anforderungen unsicher sein, sprechen Sie uns bitte unbedingt vor der Buchung an.

Reisebewertungen

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