Dunkler Wasserläufer

Tringa erythropus

Die Limikolen – für viele vogelkundlichen Einsteiger ein “Buch mit sieben Siegeln”. Das liegt meist daran, dass in vielen Regionen Deutschlands, Österreichs und der Schweiz die Schnepfenvögel selten zu sehen sind, während sie in Norddeutschland, in den Niederlanden oder den großen Feuchtgebieten des Ostens und Skandinaviens zum “täglich Brot” der Vogelgucker gehören.

Der Dunkle Wasserläufer, Brutvogel in Nord-Norwegen und von Finnland nordöstlich, ist in mancherlei Beziehung eine typische, “schwierige” Limikole. Er kommt in mindestens drei Kleidern mit ihren mannigfaltigen Übergängen vor und hat noch eine verwandte Art, die im ähnlich sieht und auch in Mitteleuropa brütet. Gut, dass es birdingtours- Reisen gibt, auf denen man mehrere Wasserläufer in unterschiedlichen Kleidern sehen und ihre Bestimmung lernen kann. Der Dunkle Wasserläufer ist im Brutkleid leicht zu bestimmen, denn dann ist er fast schwarz gefärbt und seine Beine sowie das erste Drittel des Schnabels leuchten rot. Dunkle Wasserläufer sind hochbeinige, elegante Erscheinungen, was sie von den verwandten und ähnlichen Rotschenkeln unterscheidet. Im Schlichtkleid sind Dunkle Wasserläufer grau mit nahezu weißer Unterseite. Am Kopf zeigen sie einen schwarzen Zügelstreif und einen weißen, damit kontrastierenden Überaugenstreif. Diese markante Gesichtszeichnung fehlt dem Rotschenkel, der im Schlichtkleid braungrau gefärbt ist und eine diffuse Fleckung auf Brust und Bauch zeigt. Der Schnabel des Rotschenkels ist in allen Kleidern fast nur halb so lang wie der des Dunklen Wasserläufers. Wirkliche Probleme können die Jungvögel machen! Hier ist die Schnabellänge ein wichtiger Indikator und die Zeichnung  auf Bauch und Flanken. Beim Dunklen Wasserläufer ist sie dicht gebändert, beim Rotschenkel gleichmäßig gefleckt. Wer im Deutschunterricht beim Thema Bildbeschreibung gut aufgepasst und geübt hat, könnte bei der Limikolenbestimmung im Vorteil sein...