Zwergschwan

Cygnus columbianus bewickii

Kalter Wind weht über die Wiesenlandschaften in Noordholland, Pulverschnee liegt wie ein Flaum auf den grünen Flächen, der Himmel färbt sich langsam blau. Getrennt von zwei Wassergräben liegen drei Dutzend weiße Vögel auf dem Gras. Wir stehen hier mit Spektiv und Fernglas auf der Suche nach Zwergschwänen, sind schnell aus dem Kleinbus geklettert und versuchen herauszubekommen, ob wir bei dieser Vogelversammlung Glück haben.

Aber noch sind keine Köpfe zu sehen. Doch jetzt knattert ein Moped vorbei und zwei der Schwäne heben den Kopf und sichern kurz: Zwergschwäne! Wenn sie alleine stehen, ist die Schnabelzeichnung das beste und schnellste Bestimmungsmerkmal. Stehen sie in gemischten Trupps mit Singschwänen oder Höckerschwänen zusammen, kann auch die Körperhaltung und die Größe zur Bestimmung ausreichen. Sing- als auch Zwergschwäne haben im Erwachsenenkleid gelb-schwarze Schnäbel, bei denen es auf die Verteilung der beiden Farben ankommt. Bei den größeren Singschwänen erreicht das Gelb das Nasenloch und läuft spitz in das Schwarz der Schnabelspitze hinein. Beim Zwergschwan ist meist der halbe Schnabel mit Schwarz bedeckt, in das das Gelb stumpf hineinläuft.
Einmal haben wir einen Schwanentrupp in Holland entdeckt, der aus vier Schwanenarten bestand. Denn zu den zehn Singschwänen und acht Zwergschwänen hatten sich zwei Höcker- und zwei schwarze Trauerschwäne gesellt. Und wir stellten uns die Frage, woher die schwarzen Schwäne eigentlich wissen, dass sie dazu gehören?

Im Fernglas: Wilde Schwäne