Estland im Mittsommer - Flughörnchen, Bären und Orchideen

Estland

Estland im Mittsommer - Flughörnchen, Bären und Orchideen

Erleben Sie bunte Wiesen, Moore und tiefe Wälder

Die Vielfalt der estnischen Fauna und Flora ist einzigartig. Das kleine baltische Land ist nicht nur eine Drehscheibe des europäischen Vogelzuges und Brutgebiet seltener und vom Aussterben bedrohter Vogelarten, sondern auch die Heimat von Elch, Wolf, und Braunbär. Die Flora des kleinen Landes begeistert durch ihre vielen Orchideenarten, verschiedenartigen Waldformationen und der herben Schönheit der Vegetation in den Mooren und an flachen Meeresbuchten.

Auf unserer Reise wollen wir viele Arten und Landschaften aus nächster Nähe kennenlernen. Wir durchstreifen taigaartige Wälder und orchideenreiche Wiesen an frei mäandrierenden Flüssen. Wir wandern über Regenmoore, durch Wacholderheiden und entdecken im Fischkutter unbewohnte Inseln in der Ostsee. Wir besuchen verfallene Herrenhäuser und wuchtige Bischofsburgen und erfahren viel über die Geschichte des Baltikums. Natürlich steht auch ein Besuch im mittelalterlichen Tallinn auf dem Programm.

Aufpreis bei 8 - 11 Teilnehmern: 100 € pro Person

Andreas Weber

Lernen Sie Ihren Reiseleiter kennen ...

Mehr
Reisecode: ESTNG
Dauer: 9 Tage / 8 Nächte
Teilnehmer: 8 bis 15 Personen
Veranstalter: BaltikumNaturReisen

Reiseverlauf

  • Tag 1

    Tallinn und Westküste

    Nach Ankunft in Tallinn fahren wir an die Westküste des kleinen Landes. Sicher werden wir schon unterwegs stoppen, um den Frauenschuh zu finden oder um uns an den vielen Feldlerchen und Kiebitzen zu erfreuen. Auch den Ortolan wollen wir sehen. Unsere Unterkunft liegt in einer noch intakten Kulturlandschaft, unmittelbar am Matsalu-Nationalpark und in Sichtweite der Ostsee. Am Abend sind balzfliegende Waldschnepfen zu sehen und das "Wummern" der Bekassine zu hören. Noch bei Tageslicht lässt sich der Nahrungsflug der Waldohreule bewundern. Eine kleine Wanderung führt uns ans Meer, wo Wacholderweiden und Strandwiesen auf uns warten. Vielleicht entdecken wir einen Elch oder hören Goldschakale.

  • Tag 2

    Maritimer Tag auf Hiiumaa

    Das kleine Estland besitzt mehr als 1500 Inseln. Einige gehören zu den größten im Ostseeraum, andere ragen nur als ein Steinhaufen aus dem flachen Wasser. Ein Großteil der Inseln ist unbewohnt und steht unter Naturschutz. Wir wollen zunächst mit einer großen Fähre nach Hiiumaa fahren. Die zweitgrößte Insel Estlands, etwa so groß wie Rügen, erreichen wir auf einer 90-minütigen Überfahrt. Von Bord des langsam fahrenden Schiffes lassen sich seltene Ringelrobben, Meeresenten und Seetaucher beobachten. Auf Hiuumaa besuchen wir Alvaren auf Kalkstein, ehemalige Buchten der Ostsee und Wacholderheiden. Zuvor wollen wir aber mit einem Fischkutter zur unbewohnten Insel Saarnaki übersetzen. Diese Insel, ganz mit Wacholder bewachsen, zeigt eindrucksvoll wie die Natur aufgegebenes Kulturland zurückerobert. Die Pflegemaßnahmen zum Schutz von Helmknabenkraut oder Fliegenragwurz können nur auf kleinen Flächen realisiert werden.

  • Tag 3

    Matsalu-Nationalpark

    Mit einer Frühexkursion auf die Halbinsel Puise starten wir in den Tag um Elche und vielleicht Goldschakale zu sehen. Die steinreichen Buchten der Halbinsel sind von extensiv genutzten Wiesen umgeben. Hier brüten Rotschenkel, Brachvögel und Wiesenpieper. Sicher werden wir noch balzende Bekassinen beobachten. Das Gebiet zählt zu den letzten Brutplätzen des Alpenstrandläufers im Ostseeraum. Den ganzen Tag verbringen wir im Nationalpark. Ein besonderer Ort ist Haeska. Das schwedische Herrenhaus, der Park mit seinen knorrigen Eichen und die artenreichen Wiesen auf denen riesige Findlinge liegen, sind Bestandteile einer harmonischen Kulturlandschaft, die im Mündungsdelta des Kasari endet. Eine weitere Station des Tages ist der Oberlauf des Kasari, an dem wir sowohl Schrei- als auch Schelladler sehen können.

  • Tag 4

    Marimetsa-Regenmoor

    Heute besuchen wir eines der größten, zugänglichen Regenmoore in Westestland. Das Marimetsa-Moor ist im Zentrum vollkommen waldfrei, so dass wir hier die komplette Vegetation oligotropher Moore vorfinden. Darunter vier Birkenarten, Sonnentau, Moltebeere, Sumpfläusekraut, verschiedene Moororchideen und viele Vertreter der Heidekrautgewächse (Rosmarinheide, Krähenbeere, Moosbeere). Viele Limikolen brüten in diesem speziellen Lebensraum, darunter der Regenbrachvogel. Auch Birkhahn, Steinadler und Merlin leben am Rande des Regenmoores. Besonders bemerkenswert sind die dichten Taigawälder am den Moorgrenzen, in denen Moosglöckchen und das Doldige Wintergrün wachsen. Hier lebt der seltene Dreizehenspecht. Am Abend suchen wir den seltenen Ziegenmelker.

  • Tag 5

    Nordküste und Lahemaa-Nationalpark

    Heute verlassen wir unser Quartier und fahren in den Osten des Landes. Nach Bezug des Hotels und je nach zur Verfügung stehender Zeit, machen wir Beobachtungen an der steinigen und schon sehr nordisch wirkenden Küste, die im ältesten Nationalpark Estlands, dem Lahemaa-Schutzgebiet liegt. Gleich nach Ankunft unternehmen wir eine Strandwanderung und erfreuen uns an der wilden Küste. Besonders beeindruckend sind die riesigen Findlinge, die während der letzten Eiszeit vor Estlands Küsten abgelagert wurden. Viele Arten wie Gänsesäger, Küstenseeschwalbe oder Austernfischer sind mit der Jungenaufzucht beschäftigt. Am Abend wollen wir nach dämmerungsaktiven Arten wie Braunbär und Luchs Ausschau halten. Sicher aber werden wir Waldschnepfen und den Habichtskauz sehen.

  • Tag 6

    Bärenhütte

    Etwa 700 Braunbären durchstreifen die endlosen Wälder und unwegsamen Moore Estlands. In Alutaguse, im Osten des Landes, zwischen Peipussee und Lahemaa-Nationalpark, leben die meisten Bären. Hier steht uns eine komfortable Beobachtungshütte zur Verfügung. Zu sehen sind nicht nur die scheuen Bären, sondern auch Marderhunde und Füchse. Oft zeigen sich Elche am Rande der Wiesen oder Biber schwimmen auf nur wenigen Metern Distanz im Bach vorbei. Manchmal lässt sich der imposante Habichtskauz in der Dämmerung blicken. Die Hütten sind einfach, aber komfortabel, sauber und gemütlich. Es gibt getrennte Kabinen mit Etagenbetten und eine Trockentoilette. Für Fotografen sind eigens Fotoluken eingebaut. Ein Außenmikrofon ermöglicht uns alle Tiergeräusche und Vogelstimmen im Inneren der Hütte zu hören. Wir beziehen die Hütte schon am Nachmittag und bleiben die ganze Nacht.

  • Tag 7

    Lahemaa-Nationalpark

    Haselhuhn (C. Moning)

    Am nächsten Morgen suchen wir Auerhähne entlang der Waldwege. Gerne nutzen die Hähne diese Wege um an sandigen Plätzen ein „Bad“ für die Gefiederpflege zu nehmen. Vielleicht sehen wir Grau- oder Weißrückenspechte. Später fahren wir zum Hotel zurück. Am Nachmittag besuchen wir die eindrucksvollen Urwälder des Nationalparks Lahemaa. Ein Urwaldpfad führt uns durch Gebiete, die sich schon seit vielen Jahrzehnten ohne menschlichen Einfluss entwickeln konnten. Hier sind Haselhuhn, Nordischer Kleiber oder Zwergschnäpper sehr wahrscheinlich zu sehen. Interessant ist auch die Vegetation mit blühender Sibirischer Iris, dem Kleinen Zweiblatt und verschiedenen Bärlapparten. Unter den Orchideen sind Waldvögelein, dass Baltische und das Fuchs-Knabenkraut zu erwarten.

  • Tag 8

    Flughörnchen

    Noch einmal zieht es uns in die Wälder der "Western Taiga". Zwischen den riesigen Regenmooren liegen alte Wälder, in denen noch Flughörnchen leben. Sie benötigen um überleben zu können nicht nur alte Wälder, sondern vor allem Zitterpappeln. In Spechthöhlen bringen sie ihre Jungen zur Welt. Besonders im Juni ergeben sich gute Chancen für die Beobachtung der Flughörnchen, denn zu Mittsommer verlassen die Alttiere schon in der Dämmerung die Höhle und beginnen mit der Fütterung ihrer Jungtiere. Zurzeit laufen Forschungsarbeiten estnischer Experten, bei denen Flughörnchen mit Sendern ausgestattet wurden. So bekommen wir Gelegenheit, mehr über das Leben der heimlichen Tiere zu erfahren.

  • Tag 9

    Tallinn und Heimreise

    Am Vormittag fahren wir nach Tallinn und besuchen dort die Altstadt. Auf einer Führung bekommen wir die wohl intakteste mittelalterliche Stadt Europas präsentiert, mit einem ursprünglichen Straßensystem aus dem 13. Jahrhundert. Viele Häuser aus dem 15. Jahrhundert stehen noch in ihrer ursprünglichen Größe und Form, alle wichtigen und repräsentativen Regierungsgebäude sowie Kirchen sind unversehrt. Am Nachmittag werden wir zum Flughafen gebracht und treten von hier aus die Heimreise an.

Enthaltene Leistungen

  • Flug ab/ bis Berlin nach Tallinn (andere Abflughäfen auf Anfrage).
  • Alternativ ist die Anreise auch per Schiff (Finnline) möglich.
  • 8 Übernachtungen in Mittelklassehotels und Gästehäuser
  • Vollpension (Mittagessen als Lunchpaket)
  • Alle Transfers vor Ort im Kleinbus mit Fahrer
  • Professionelle, deutschsprachige und landeskundige Reiseleitung
  • Bereitstellung Bärenbeobachtungshütte
  • Fährtickets zur Insel Hiiumaa
  • Bootstour auf der Ostsee
  • Artenliste
  • Reisebericht

Nicht enthaltene Leistungen

  • Nicht erwähnte Verpflegung
  • Persönliche Ausgaben & Trinkgelder
  • Zusatzleistung für Flugreisen: Rail & Fly Ticket, Sitzplatz, Spezialverpflegung, etc. (auf Anfrage und gegen Aufpreis – bei Buchung bitte angeben)
  • Reiseversicherung (gerne beraten wir Sie persönlich)

Länderinfos

Estland Länderinfos

Reiseberichte

Reisebericht Juni 2021

  • Philosophie der Reise

    Die Reisezeit ist so gewählt, dass wir den spektakulären Vogelzug (Seetaucher, Meeresenten, Gänse) auf dem baltischen Weg noch gut mitbekommen. Daneben stehen die im Jahresverlauf sehr unscheinbaren Arten (Rauhfußhühner, Spechte und Eulen) ebenso auf dem Programm, wie Vögel mit östlichem Verbreitungsschwerpunkt (Karmingimpel, Sperbergrasmücke, Schreiadler und Zitronenstelze). Die botanisch Interessierten kommen ebenfalls nicht zu kurz, denn Frühblüher wie Kuhschelle, Leberblümchen und Anemone, sind schon in verschwenderischer Pracht anzutreffen. Je nach Witterungsverlauf blühen die ersten Orchideen. Einen Einblick bekommen wir auch in die baltische Geschichte, die über Jahrhunderte auch eine deutsche war. Wuchtige Ritterburgen, traditionelle Holzhäuser und Kirchen unterschiedlicher Religionen liegen auf unserem Weg.

  • Hinweis zur FSME-Impfung

    Für eine Reise nach Estland zwischen April und Oktober wird vom Auswärtigen Amt eine Schutzimpfung gegen die sogenannte Frühjahr-Sommer-Meningo-Enzephalitis (FSME) empfohlen. Diese Art der Hirnhautentzündung kann in Risikogebieten, wozu ganz Estland gehört, durch Zeckenbiss übertragen werden. Wenn Sie also auf „Nummer Sicher“ gehen wollen, sollten Sie Ihren Hausarzt aufsuchen und nach einer FSME-Schutzimpfung fragen.

  • Gruppengröße und Mindestteilnehmerzahl

    Bei allen Reisen ist die minimale und die maximale Teilnehmerzahl angeführt. Auch wenn diese Zahl nicht erreicht wird, versuchen wir die Reise durchzuführen. Wir bitten Sie dann, sich an den Mehrkosten zu beteiligen. Sollte nur ein Platz zum Erreichen der maximalen Teilnehmerzahl frei sein und die Buchung von zwei Personen gemeinsam eingehen, werden wir die Gruppengröße um eine Person erweitern.

  • Anforderungen der Reise

    Diese Reise stellt nahezu keine Anforderungen an Ihre Fitness. Die Wanderstrecken sind maximal 5 km lang und sehr eben, es gibt so gut wie kein Gefälle.

Ausrüstung

  • E-Tickets
  • gültiger Personalausweis oder Reisepass
  • warme Kleidung (auch Mütze, Schal und Handschuhe!)
  • festes Schuhwerk
  • kleine Reiseapotheke
  • Fernglas und (wenn möglich) Spektiv
  • Bestimmungsbuch - wir empfehlen: Svensson et al. – "Der Kosmos-Vogelführer" und "Was fliegt denn da?“ von Barthel/Dougalis ebenfalls von KOSMOS. Für Einsteigende: "Grundkurs Vogelbestimmung" von Moning, Griesohn-Pflieger, Horn erschienen bei Quelle & Meyer.

Generelle Hinweise

  • Gruppengröße und Mindestteilnehmerzahl: Wir legen besonderen Wert auf Reisen in kleinen Gruppen. Bei allen Reisen ist die minimale und die maximale Teilnehmerzahl angeführt. Die Mindestteilnehmerzahl ist bis 3 Wochen vor Reisebeginn zu erreichen. Auch wenn diese Zahl nicht erreicht wird, versuchen wir die Reise durchzuführen. Wir bitten Sie dann, sich an den Mehrkosten zu beteiligen. Sollte nur ein Platz zum Erreichen der maximalen Teilnehmerzahl frei sein und die Buchung von zwei Personen gemeinsam eingehen, werden wir die Gruppengröße um eine Person erweitern.
  • Letzte Rücktrittsmöglichkeit durch den Veranstalter: Bei Nichterreichen der Mindestbeteiligung kann birdingtours bis spätestens 28 Tage vor Reisebeginn vom Vertrag zurücktreten. In der Regel informieren wir unsere Kunden aber früher und bieten Alternativen an. Bitte erkundigen Sie sich bei uns jedoch rechtzeitig über den aktuellen Buchungsstand Ihrer Reise(n).
  • Änderungen, die den Charakter der Reise nicht beeinflussen sind zwar nicht vorgesehen, wir behalten sie uns aber vor. Bitte nehmen Sie das Detailprogramm als Vorschlag, aber nicht als Checkliste, was jeden Tag passieren muss. Das Programm kann umgestellt werden, wobei der Charakter der Reise jedoch erhalten bleibt. Wenn die Reise umgestellt wird, dann nur zu Ihren Gunsten! Bitte beachte Sie, dass sich bei den Reisen die angegebenen Reiseleiter ändern können.

Zahlungsmodalitäten

  • Höhe der Anzahlung in % des Reisepreises: 20 %
  • Restzahlung in Tagen vor Reisebeginn: 28 Tage
  • Letzte Rücktrittsmöglichkeit durch den Veranstalter: Bei Nichterreichen der Mindestbeteiligung kann birdingtours bis spätestens 28 Tage vor Reisebeginn vom Vertrag zurücktreten. In der Regel informieren wir unsere Kunden aber früher und bieten Alternativen an.

Hinweis zu den Zielarten

Auf unseren Reisen beobachten wir die Vögel in ihrem natürlichen Lebensraum und können Ihnen nicht garantieren, alle hier aufgeführten Zielarten auf der Tour zu sehen. Unsere Reiseleiter bemühen sich, Ihnen so viele Vogelarten wie möglich zu zeigen.

Eignung unserer Reisen für Personen mit eingeschränkter Mobilität

Bei unseren Naturreisen handelt es sich um Reisen, die für Personen mit eingeschränkter Mobilität grundsätzlich nicht geeignet sind. Sollten Sie bezüglich der Anforderungen unsicher sein, sprechen Sie uns bitte unbedingt vor der Buchung an.

Reisebewertungen

Das könnte Sie auch interessieren ...