Norwegen - die Lofoten

Malerische kleine Fischerdörfchen inmitten hoher Berge und wunderbaren Fjorden - Die Lofoten im hohen Norden Norwegens sind eigentlich vor allem landschaftlich sehr bekannt. Doch auch was die Vogel- und allgemein die Tierwelt anbelangt, hat die Inselgruppe einiges zu bieten. Vom charismatischen Papageientaucher über die eleganten Küstenseeschwalben bis zu den riesigen Pottwalen – jeden Tag entdeckt man hier neue Arten und erlebt einzigartige Beobachtungen.

Auf unserer knapp zweiwöchigen Reise fahren wir mit einem Reisebus von Tromsø aus, dem Inselbogen entlang bis auf die äußersten Inseln hinaus nach Røst. Der Weg führt uns dabei durch verschiedenste Lebensräume und Habitate: von Sandstränden, die Karibik-Feeling aufkommen lassen, über weitläufige und noch unberührte Moorlandschaften bis hin zu uralten Kiefernwäldern, die wohl schon von den Wikingern genutzt wurden, um ihre Schiffe zu bauen.

Geleitet wird die Reise von Nicolas Stettler. Der junge Tierfotograf studiert zurzeit Biologie an der Universität in Bern (CH), leitet aber schon seit mehreren Jahren Kurse und Workshops im Bereich der Tierfotografie und der Ornithologie. Die Tierwelt und die Landschaft der Lofoten haben es ihm dabei besonders angetan. Auf seinen bisherigen Reisen in die einzigartige Region hat er schon zig Stunden damit verbracht, die vielen tierischen Bewohner der Lofoten zu fotografieren. Eine Vielzahl der sehr interessanten und teils noch nicht so bekannten Orte, die er auf diesen Reisen gefunden hatte, werden wir auf der Reise besuchen.

 

Wir starten die Reise in Tromsø, der nördlichsten größeren Stadt Norwegens. Der Ort ist ein idealer Ausgangspunkt, um die ersten spannenden Arten entdecken zu können. Sterntaucher, Blaukehlchen und verschiedenste Waldarten sind nur der Vorgeschmack für zwei wunderbare und abwechslungsreiche Wochen.

Von Tromsø führt uns die Reise über Senja nach Andøya. Auf den Fährüberfahrten werden wir von Eissturmvögeln begleitet und wir können die ersten Papageientaucher und Tordalke entdecken. In Andøya erwartet uns eine weitläufige Moorlandschaft. Hier suchen wir nach Brachvögeln, Goldregenpfeifer und Moorschneehühnern. In den vielen Moorseen der Insel haben wir Chancen auf Pracht- und Sterntaucher, Ohrentaucher und Singschwäne.

In Andøya widmen wir uns allerdings nicht nur der Vogelwelt, sondern machen uns auf die Suche nach Pottwalen, die vor der Küste häufig anzutreffen sind. Auf der Fahrt ins offene Meer haben wir natürlich auch wieder die Chance, verschiedene pelagische Vogelarten in ihrem Lebensraum anzutreffen. Zurück im Hafen wartet eine grosse Küstenseeschwalben-Kolonie auf uns. Die Reise führt uns schließlich weiter über Sortland nach Leknes. Hier machen wir uns unter anderem auf die Suche nach den majestätischen Elchen. Wir haben auch gute Chancen, Otter beobachten zu können.

 

Die Lofoten sind zwar zu einem grossen Teil unbewaldet, besonders in den Waldgebieten sind Elche aber recht häufig anzutreffen. Nicht selten sieht man sie nachts, wenn zwar die Sonne immer noch scheint, vom Strassenrand aus. Auch Sumpfohreulen nutzen Strassenpfosten gerne als Sitzwarte. Doch auch was Vögel angeht, werden wir hier nicht zu kurz kommen. Ob Sperber- und Sumpfohreule, verschiedenste Wasservögel und Limikolenarten oder Küstenseeschwalben- und Dreizehenmöwenkolonien – für fantastische Beobachtungen ist alles angerichtet. Die Dreizehenmöwe hat in den letzten 50 Jahren dramatisch abgenommen. Auf den Lofoten kann sie aber noch immer an einigen Orten gut beobachtet werden.

Zum Abschluss der Reise suchen wir den westlichsten Zipfel der Inselgruppe auf. Weit im Atlantik liegt das Inselarchipel Røst. Ehemals die größte Papageientaucherkolonie der Welt hat die Population in den letzten 50 Jahren dramatisch abgenommen. Doch auch heute noch können die Papageientaucher, Tordalke und Trottellummen in größerer Anzahl beobachtet werden. Dazu haben wir hier große Chancen, Raubmöwen wie die Schmarrotzerraubmöwe und Skua beobachten zu können. Die Hauptinsel bietet zudem gute Beobachtungsmöglichkeiten für das Odinshühnchen.

Trotz der relativ geringen Grösse ist Røst ein Hotspot für Birder. Røst ist dabei auch der beste Ort unserer Reise um die Grosse Raubmöwe (Skua) oder das Odinshühnchen zu beobachten.

Nachdem wir auf dem Inselarchipel schließlich das letzte Mal die Mitternachtssonne genießen, geht es mit der Fähre schließlich zurück Richtung Festland nach Bodø, wo wir uns hoffentlich mit einer vollen Artenliste und einer Vielzahl wunderbarer Erlebnisse von den Lofoten verabschieden und die Heimreise antreten.