Schneesperling

Montifringilla nivalis

Spezialisten, egal ob Mensch oder Vogel, haben es schwer, wenn ihre Spezialisierung ins Leere läuft, nicht mehr nachgefragt wird, oder keinen Vorteil mehr verschafft. Genau das ist leider beim Schneesperling der Fall. Er ist an das Leben im Hochgebirge, wo auch im Sommer Schneefelder vorhanden sind, angepasst.

Die Klimaerwärmung wird dafür sorgen, dass diese Zone im Gebirge sehr viel kleiner wird, als sie heute ist. Es ist nicht sehr wahrscheinlich, dass Schneesperlinge dafür einen Ausgleich finden werden, so dass man davon ausgehen kann, sie in wenigen Jahrzehnten sehr viel seltener zu sehen als heute.

Schneesperlinge sind nicht für große Wanderungen bekannt und sie bleiben auch im Winter meist in der alpinen Zone der Alpen, besuchen aber mittlerweile, ähnlich wie die Alpendohlen, Gaststätten und Gipfelstationen. Für Erstaunen bei den Ornithologen sorgte eine Schneesperlingsbeobachtung auf Meereshöhe in Portugal im Februar 2016. In der Nähe von Aljezur, an der Atlantikküste der Algarve, wird er drei Tage lang bewundert. Der erstaunliche Rekord zeigt, dass diese angeblichen Kurzstreckenzieher, die maximal vom Gipfel ins Tal ziehen, auch zu außergewöhnlichen Wanderschaften fähig sind.