Das Wiedehopf-Projekt in Höhbeck
Lebensraum für Ortolan, Sperbergrasmücke und Wiedehopf
Der Höhbeck, eine 76 Meter hohe Erhebung in Niedersachsen, ist eine Geestinsel im Naturraum der Unteren Mittelelbe. Die naturräumliche und biogeografische Lage und die sehr unterschiedlicher Boden- und Feuchteverhältnisse sind die Grundlage für eine große Vielfalt. Über 700 Pflanzenarten, unzählige Insektenarten und darauf aufbauend viele Amphibien-, Reptilien- Vogel- und Kleinsäugerarten.
Obwohl dieses Gebiet bereits seit vielen Jahren geschützt ist, nahm die Artenvielfalt immer weiter ab. Um diese negative Entwicklung zu stoppen, gründeten engagierte Naturschützer einen Landschaftspflegehof auf dem Höhbeck. Die wertvollen Naturschutzflächen werden nun schonend von Hand gemäht oder von Schafen beweidet. Einige sehr selten gewordenen Pflanzenarten werden nachgezogen und auf den optimal gepflegten Flächen wieder ausgewildert. Ziel des Vogelschutzprojekts ist es, durch diese Maßnahmen eine strukturreiche Offenlandschaft als Lebensraum für Ortolan, Sperbergrasmücke und Wiedehopf zu erschaffen.
Durch Spendengelder kann der Landschaftspflegehof schneller und gezielter Strukturen wieder entwickeln, die bestimmten Vogelarten und auch vielen anderen Tier- und Pflanzenarten auf dem Höhbeck ein Überleben sichern und eine Wiederansiedlung ermöglichen.
Zahlreiche unserer Gäste haben das Projekt bereits besucht. Auf unserer Reise "Auwälder und Stromtalwiesen an der Elbe" erkunden wir zusammen mit Stefan Lilje den Höhbeckund erfreuen uns jedes Jahr an dem Projektfortschritt und der zunehmende Artenvielfalt.
Für jeden Gast auf einer unserer Deutschland-Reisen spenden wir 5 Euro an das Wiedehopf-Projekt am Höhbeck und konnten insgesamt bereits knapp 5000 Euro an Spendengeldern generieren.
September 2019: Update Projekt von Stefan Reinsch
Die "Wasserstandsmeldung" ist kurz und einfach "Dürre". Immerhin geht es den Magerwiesen noch recht gut damit, vor allem Karthäusernelke und Blauweiderich haben in diesem 2. Trockenjahr sehr auffällig geblüht und haben sich offensichtlich ausgebreitet. Dem mediterranem Flair werden sicher bald weitere Arten folgen. Heuschrecken und Schmetterlinge fühlen sich wohl bei der Hitze, den Fedlgrillen geht es gut und haben sich auch außerhalb des Projektgebietes entlang der Elbe ausgebreitet. Und tatsächlich hatten wir 2019 drei Sichtungen des Wiedehopfes auf dem Höhbeck! Allerdings noch keinen Brutnachweis und auch noch nicht auf den birdingtoursflächen. Die Entwicklungen auf den Projektflächen sind weniger offensichtlich, hier geht es ja auch mehr um Erhalt und Pflege von Lebensräumen und weniger um radikale Veränderungen. Ich bin dennoch nahezu täglich vor Ort im Einsatz – überwiegend in der Wiesenpflege. Daneben wird im Winterhalbjahr entkusselt und abgeplaggt (Trockenrasen) und auf den Restflächen mit den Skudden nachbeweidet. Allmählich, über die Jahre werden die Flächen immer struktureicher, d.h. immer mehr Grenzlinien und Säume zwischen Offenland und Hecken entstehen. Auf der Kernfläche gibt es zudem mehrere größere Totholzhaufen (Nistmöglichkeiten Wiedehopf). Die Spendengelder wurden über den Verein größtenteils unterstützend in die Arbeitsleistung (ca. 500 h /a) unseres Landschaftspflegehofs ausgezahlt. Die Spendengelder sind eine entscheidene Hilfe für die weitgehend ehrenamtliche private Initiative auf dem Höhbeck als Hotspot der Artenvielfalt. Und zusätzliche Motivation! Die Arbeit (und Nichtarbeit!) der letzten 5 Jahre zeigt sich deutlich in der Entwicklung der Brutvögel im Bereich des Landschaftspflegehofes, wo sich die Anzahl der ziehenden Insektenfresser mindestens verdoppelt hat (z.B. Rauchschwalben 2013 = 0 / 2019 = ca. 30 Brutpaare!). Neben Gartenrotschwanz haben wir in diesem Jahr den Wendehals als neue Art im Projektgebiet begrüßt. Es tut sich was...

Falls Sie das Projekt noch zusätzlich unterstützen möchten, können Sie gerne Ihre Spende auf folgendes Konto überweisen:
Loki Schmidt Stiftung
DE37 2005 0550 1280 2292 28 HASPDEHHXXX
Verwendungszweck "Höhbeck-birdingtours"