Nomaden der Lüfte - Wintergäste in Holland
Der Karnevalsklassiker!
Bei dieser Traditionsreise, die beinahe Kult-Charakter hat, erwarten Sie viele Tausend, wahrscheinlich mehrere Zehntausend, Wildgänse aus der Subarktis auf den weiten und fetten Wiesen Westfrieslands zwischen Windmühlen und kleinen Dörfern. Schon zum Frühstück erleben Sie den Flug der Gänseschwärme von den nahe am Hotel liegenden Schlafplätzen zu den Wiesen.
Hunderttausende nordischer Wildgänse überwintern in den klimatisch günstigen Gebieten am Niederrhein, Flevoland und in Friesland. In diesem Jahr erweitern wir unser Beobachtungsgebiet um Bereiche des Rheindeltas im Westen Hollands und fahren von dort über das Ijsselmeer bis hoch zum Lauwersmeer nördlich von Groningen.
Neben den riesigen Gänsescharen lassen sich auch andere nordische Gäste wie Enten, Säger, See- und Lappentaucher, Greifvögel und Singvögel beobachten. Neben den regelmäßigen Überwinterern wie Graugans, Saatgans, Blässgans, Nonnengans, Ringelgans sind eine Besonderheit Kurzschnabelgänse am Ijsselmeer, die jetzt je nach Witterung vielleicht kurz vor dem Heimzug stehen.
Mit viel Glück lassen sich auch Seltenheiten wie Zwerggans, Rothalsgans und Schneegans entdecken. Aber auch Grönländische Blässgänse und Grönländische Ringelgänse (Hellbäuchige Ringelgans) werden hier zwischen Rhein und Wattenmeer alljährlich beobachtet. Alle drei europäischen Schwanarten stehen auf der Liste: Höckerschwan (Massenvorkommen am Ijsselmeer), Singschwan und Zwergschwan. Zwergschwäne lassen sich mit Glück in manchen Jahren zu Hunderten feststellen.
An der Wattenmeerküste erwarten wir überwinternde Brachvögel, Rotschenkel, Säbelschnäbler, Alpenstandläufer und andere Limikolen. Aber auch Singvögel wollen wir sehen: Schneeammern, Berghänflinge, Strandpieper, Ohrenlerchen und nordische Drosseln stehen auf der Wunschliste.
Einige Zielarten:
Singschwan und Zwergschwan, Höckerschwan, Blässgans, Kurzschnabelgans, Schneegans, Rothalsgans, Graugans und Nonnengans, Lappentaucher, Kampfläufer, Austernfischer, Alpenstrandläufer, Strandpieper, Ohrenlerche, Berghänfling, Schneeammer.
Aufpreis bei 6 - 9 Teilnehmern: + 95,00 Euro pro Person
Reiseverlauf
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Sandregenpfeifer (C. Moning) Die Reise beginnt gegen 8 Uhr in Bochum. Von dort aus fahren wir mit einem Kleinbus (optionale Reiseleistung) in das Rheindelta im Süden der Niederlande. Gewaltige Sperrwerke halten Sturmfluten zurück und haben das Delta enorm verändert. Aus Meeresbuchte wurden Brack- und sogar große Süßwasserseen. Erstaunlich große Flächen dienen dem Naturschutz. Am Brouwersdam erwarten wir Meeresenten (Mittelsäger, Trauer-, Eider- vielleicht sogar Eisenten) und Seetaucher. Meerstrandläufer, Steinwälzer und vielleicht Knutts und Sandregenpfeifer suchen in den Deichbefestigungen nach Nahrung. Auf der ehemaligen Insel Goeree können wir an mehreren Stellen Wildgänse erwarten. Je nach Wetterlage besuchen wir Neltje Jans - hier ist nicht nur eine bedeutende Ausstellung über das Delta-Projekt der Holländer zu sehen, sondern die künstliche, frühere Bauinsel gilt auch als bedeutender Punkt für die Seevogelbeobachtung. Am späten Nachmittag setzen wir unseren Weg fort, verlassen Zeeland und fahren in die Provinz Utrecht, wo wir in Amersfoort übernachten.
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Zwergschwan (C. Moning) Nach dem Frühstück gelangen wir nach kurzer Fahrt in DAS Zwergschwangebiet in Holland. Mit Glück lassen sich einige Hundert der beeindruckenden weißen Vögel mit den melodischen Stimmen sehen. Aber wie immer bei der Vogelbeobachtung ist das Glück auch vom Witterungsverlauf der Wochen vorher abhängig. Neben den Schwänen erwarten wir Goldregenpfeifer, Kiebitze, Brachvögel und Enten. Danach geht es weiter in die nächste Provinz: Flevoland!
Wir betreten Neuland im wahrsten Sinne, den hier ist jede Erdkrume hingebracht worden. Flevoland liegt bis zu fast drei Meter unter dem Meeresspiegel! Wir besuchen das bedeutendste Naturschutzgebiet des Landes: Oostvaardersplassen. Das Gebiet wird von mehr als 1000 Rothirschen, 1000 Pferden und 400 Heckrindern beweidet und gilt als eines der innovativsten Naturmanagement-Projekte Europas. Wir haben Chancen auf Seeadler, Raufußbussarde, Kornweihen, Merlin, Löffler und viele Entenarten, wenn die Wasserflächen nicht zugefroren sind.
Abends setzen wir die Reise fort und steuern unser Hotel für die nächsten drei Nächte in Makkum an. Die nächste Provinz heißt Friesland.
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Rothalsgans (C. Moning) Nach dem reichhaltigen Frühstück erkunden wir die Vogelwelt zwischen Makkum und dem Gaasterland. Wir können hier zehntausende Nonnen- und Blässgänse erwarten und hoffen auch in den riesigen Schwärmen Besonderheiten wie Schneegans oder Rothalsgans zu entdecken. Je nach Wetterlage können wir auch Kurzschnabelgänse (vor allem im Gaasterland) sehen. Auf den Feuchtwiesen tummeln sich jetzt Brachvögel, Goldregenpfeifer und Kiebitze. Bei einem Blick über den Deich können wir auf dem Ijsselmeer Tausende von Bergenten, Kormorane und Brandgänse auf dem Wasser erwarten.
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Alpenstrandläufer (C. Moning) Wieder starten wir in die friesische Landschaft. Heute fahren wir zum Wattenmeer. Wir besuchen wertvolle Außendeichbereiche und wollen dort weitere Wildgänse, Greife und Kleinvögel beobachten. Unser erstes Ziel: der Ableger nach Ameland. Hier im Hafengebiet sind wir vom Wattenmeer und einigen typischen Salzwiesenresten umgeben, die wir nach Möwen, Regenpfeifern, Strandläufern und Wasserläufern absuchen. Mit Glück sind auch seltenere Entenarten oder Greife zu erwarten. Am Lauwersmeer erwartet uns eine Fülle von verschiedenen Lebensräumen mit Tausenden Enten, Gänsen, Limikolen. Mit Glück auch Wildschwäne, Greife (Wanderfalken) und Limikolen. Auf der Rückfahrt nach Makkum fahren wir dem Sonnenuntergang entgegen. Bei unserer Fahrt zum Lauwersmeer weiter nach Westen machen wir noch Abstecher.
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Schneeammer (C. Brinckmeier) Zuerst stehen Seevögel auf dem Programm. Der fast 40 Kilometer lange Abschlussdeich, der seit 1932 die ehemalige Zuidersee von der Nordsee trennt und so das Ijsselmeer entstehen ließ, ist unser erstes Ziel. An drei Stellen können wir bei der Überfahrt über diesen symbolträchtigen Deich anhalten und nach Küstenvögeln Ausschau halten. In den Vorjahren sahen wir Bergenten, Trauerenten, Sterntaucher, Mittelsäger. Schneeammern und andere durchziehende Singvögel nutzen den Deich als Raststätte.
Unseren letzten Halt machen wir um die seltenste Wildgansart Europas zu sehen. Zwerggänse haben nur noch einen winzigen Bestand in Europa. Wir besuchen einen der wenigen regelmäßigen Überwinterungsplätze in Westeuropa und haben gute Chancen die Vögel zu finden, aber garantiert ist es nicht! Ihre Mitarbeit ist gefragt!
Hier in Nordholland sind auch noch weitere Watvögel zu erwarten. Wenn noch Zeit ist, können wir uns in einem Standrestaurant bei Appelgebak met slagroom (Apfelkuchen mit Schlagsahne) von Holland verabschieden. Mit dem Kleinbus geht es auf die Autobahn und an Amsterdam vorbei wieder nach Bochum.
Zusatzinformationen
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Wir fahren am Freitag von Bochum aus im Kleinbus morgens um ca. 8:30 Uhr los und kommen am Dienstagabend gegen 19 Uhr wieder zurück. Bitte geben Sie uns Ihren Zustieg bekannt. Drei Nächte verbringen wir in dem kleinen Städtchen Makkum in einem guten Hotel direkt am Strand des Ijsselmeeres! Wir wollen das Licht der kurzen Tage voll ausnutzen und werden deshalb nach dem traditionell reichhaltigem, holländischen Frühstück den Tag nutzen. Mittagspausen machen wir unterwegs!
TIPP: Spektive mitnehmen. Kaum Schlepperei! Viele Beobachtungen werden wir von den Fahrstraßen aus machen, so stören wir am wenigsten!
TIPP: Probieren Sie mal die riesigen, leckeren Pannèkoekèn - Pfannekuchen!
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Bei dieser Reise besteht die Gelegenheit bequem von Bochum Hauptbahnhof (ICE Haltestelle) in einem Kleinbus nach Dingden und auch wieder zurück zu fahren. Auch die Transfers von Dingden in die Beobachtungsgebiete können im Kleinbus gemeinsam erfolgen. Die Kosten für die Mitfahrt betragen 0,10 Euro pro Person, pro gefahrenem Kilometer und werden nach der Reise abgerechnet (Sie erhalten von uns eine Rechnung). Bitte melden Sie die Mitfahrt, wenn möglich, bei Ihrer Buchung mit an - die Anzahl ist auf maximal sieben Mitfahrer begrenzt.
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Bei allen Reisen ist die minimale und die maximale Teilnehmerzahl angeführt. Die Mindestteilnehmerzahl ist bis 3 Wochen vor Reisebeginn zu erreichen. Auch wenn diese Zahl nicht erreicht wird, versuchen wir die Reise durchzuführen. Wir bitten Sie dann, sich an den Mehrkosten zu beteiligen. Sollte nur ein Platz zum Erreichen der maximalen Teilnehmerzahl frei sein und die Buchung von zwei Personen gemeinsam eingehen, werden wir die Gruppengröße um eine Person erweitern.
Artenliste
Länderinfos
Enthaltene Leistungen
- 4 Übernachtungen in Mittelklassehotels (Landeskategorie)
- Halbpension
- Kurtaxe
- Professionelle, deutschsprachige und landeskundige Reiseleitung
- Artenliste
- birdingtours Notizblock und Stift
- Reisebericht
Nicht enthaltene Leistungen
- Nicht erwähnte Verpflegung
- Eigene An- und Abreise
- Mitfahrt im Kleinbus ab/bis Bochum wird empfohlen (optional)
- Persönliche Ausgaben & Trinkgelder
- Reiseversicherung: www.birdingtours.de/service/reiseversicherung/ (gerne beraten wir Sie persönlich)
Ausrüstung
- Tagesrucksack
- Feste, warme, möglichst wasserdichte Schuhe (allerdings mehr zum Stehen als zum Laufen…)
- Wetterfeste, unauffällige, warme Kleidung (lange Unterwäsche!)
- Handschuhe, Schal, Mütze (wichtig), Ohrenschützer
- Bestimmungsbuch, Zettel, Stift
- Fernglas (und wenn möglich unbedingt Spektiv)
Informationen
Generelle Hinweise
- Diese Reise ist besonders für Einsteiger geeignet!
- Anforderungen der Reise: einfache Reise ohne Anforderungen
- Gerne können wir Ihnen ein Angebot für eine günstige Bahnfahrt unterbreiten – Rufen Sie uns an!
Zahlungsmodalitäten
- Höhe der Anzahlung in % des Reisepreises: 20 %
- Restzahlung in Tagen vor Reisebeginn: 28 Tage
- Letzte Rücktrittsmöglichkeit durch den Veranstalter: Bei Nichterreichen der Mindestbeteiligung kann birdingtours bis spätestens 28 Tage vor Reisebeginn vom Vertrag zurücktreten. In der Regel informieren wir unsere Kunden aber früher und bieten Alternativen an.
Hinweis zu den Zielarten
Auf unseren Reisen beobachten wir die Vögel in ihrem natürlichen Lebensraum und können Ihnen nicht garantieren, alle hier aufgeführten Zielarten auf der Tour zu sehen. Unsere Reiseleiter bemühen sich, Ihnen so viele Vogelarten wie möglich zu zeigen.
Eignung unserer Reisen für Personen mit eingeschränkter Mobilität
Bei unseren Naturreisen handelt es sich um Reisen, die für Personen mit eingeschränkter Mobilität grundsätzlich nicht geeignet sind. Sollten Sie bezüglich der Anforderungen unsicher sein, sprechen Sie uns bitte unbedingt vor der Buchung an.
Reiseberichte
Reisebewertungen
Überraschungen und Seltenheiten
Renata S., reiste am 01.03.2019, Nomaden der Lüfte - Wintergäste in Holland
Es war eine kurzweilige lustige Reise mit vielen Überraschungen: An einem Tag bei sehr garstigem Wetter mit Wind und Regen an die 250 Uferschnepfen und gleichzeitig ein festgefahrener Bus, der mit vereinten Kräften wieder rausgeschoben werden konnte, dazu zwei Waldohreulen im kleinen Ort Piaam. Die Reise war auch lehrreich - nicht nur wegen den Rätselvogelfotos abends - sondern auch durch die Ergänzungen des Reiseleiters beim Beobachten. Wunderschöne Plätze mit riesigen Vogelansammlungen und überall Wiesen mit trampelten Möwen. Und für mich neue Arten wie Zwerg- und Rothalsgans und Tordalk. Auch die Unterkunft war klasse.
Serengeti in Holland...........
Luc De Brabant, reiste am 01.03.2019, Nomaden der Lüfte - Wintergäste in Holland
......oder die Faszination der großen Zahl. Einzelne Besonderheiten aber auch ganz besondere Vogelmassen wurden uns geboten. Eine klasse Kurzreise in einer tollen Gruppe. Sehr zu empfehlen....
Sehr gute Organisation mit echten Highlights
Brigitte E., reiste am 24.02.2017, Nomaden der Lüfte - Wintergäste in Holland
Diese Reise würde ich jederzeit und bei jedem Wetter wiederholen. Ich bin keine Fachfrau aber Naturerlebnisse dieser Art sind immer wieder sehr berührend und zauberhaft.
Gänse im Überfluss
Ein birdingtours Gast, reiste am 24.02.2017, Nomaden der Lüfte - Wintergäste in Holland
Sehr viele Vogelarten und wunderschöne Landschaften wo Vögel und andere Tiere sich noch wohlfühlen. Leider hat sich das Wetter nicht von der besten Seite gezeigt. Es war kalt, windig und regnerisch.
Sieben neue Arten gesehen, da ist so eine Reise natürlich ein voller Erfolg
Wolfram Kiess, reiste am 05.02.2016, Nomaden der Lüfte - Wintergäste in Holland

Sieben neue Arten gesehen, da ist so eine Reise natürlich ein voller Erfolg. Und einige, mit denen ich fest gerechnet habe, sind aufgrund des milden Winters gar nicht bis Holland geflogen. Aber der Einflug von zehntausende von Gänsen oder das Landemanöver von mehreren tausend Brachvögeln haben dafür mehr als entschädigt. Wer Massen von Vögel mag, ist bei diese Reise genau richtig. Außerdem hat sich Thomas große Mühe gegeben, die sich aktuell in Holland aufhaltenden Raritäten aufzuspüren und beim Rubinkehlchen ist ihm das auch hervorragend gelungen. Eine Beobachtung aus nächster Nähe. Dass uns der Sturm fast von den Deichen geblasen hat, dafür kann birdingtours nichts. Und die Qualität des Abendessens in Makkum hat auch viel Luft nach oben. Dafür waren dann die Portionen überschaubar klein. Angenehm fand ich die kleine Reisegruppe. Dass ich durchweg angenehme Mitreisende hatte, dafür kann birdingtours wiederum nichts.
Es ist das "Juwel" der birdingtours-Reisen!
Heike + Klaus W., reiste am 13.03.2015, Nomaden der Lüfte - Wintergäste in Holland
Hallo lieber Thomas, wir wollten uns schon vor der "birdingtours-Reise Rügen/Hiddensee" - von der wir gerade zurückgekehrt sind - bei Dir ganz herzlich bedanken für die wunderschöne und besonders gelungene "Holland/Nomaden der Lüfte" Reise. Obwohl wir zum wiederholten Male mit Dir dorthin gereist sind, erleben wir die Vogelwelt immer wieder neu, anders, begeisternd und spannend. Es ist das "Juwel" der birdingtours-Reisen! Überrascht und ebenso begeistert waren wir von Deiner Videoverfilmung der Reise/Vogelwelt, einfach beeindruckend, faszinierend und authentisch. Es ist toll rübergekommen, wie wir die Vogelwelt dort erlebt haben. Es ist genau so! Auf jeden Fall ein dickes "DANKE" !!!!
Die Reise hat mir richtig gut gefallen
Manfred Fuchs, reiste am 28.02.2014, Nomaden der Lüfte - Wintergäste in Holland
Wetter ideal. Beobachtungsmöglichkeiten, Sichtungen und Hotels sehr gut. Lediglich einige \"Schnatterenten\" im Bus trübten den Genuss. Aber dafür kann BirdingTours nichts. Gruppengröße mit 20 Teilnehmern grenzwertig. Die Reise hat mir richtig gut gefallen.
Wir waren mit den ausgefüllten Tagen sehr zufrieden
Eva-Maria und Walter F., reiste am 01.02.2008, Nomaden der Lüfte - Wintergäste in Holland
Dass wir unserer rheinischen „Karnevalshochburg“ entfliehen wollten, wird bei einigen Mitmenschen auf Verständnis stoßen, doch dass wir stattdessen zur Vogelbeobachtung ins winterliche Holland starteten, provoziert bestimmt bei den meisten die typische Geste des Zeigefingers gegen die Stirn! Um gleich von vorn herein alle Skeptiker und/oder besorgten Leute zu beruhigen und ihnen den (in Holland reichlich vorhandenen) Wind aus den sinnbildlichen Segeln zu nehmen - es war eine kalte, aber bis auf wenige Tropfen trockene (rein wettermäßig!) und rundum gelungene und vogel-und erlebnisreiche Angelegenheit! Wegen der guten Organisation - wir verfügten die ganze Zeit über einen Bus, in den wir uns nach auskühlenden Beobachtungen immer wieder flüchteten - konnten die beiden überaus kenntnisreichen, begeisterungsfähigen, ortskundigen, pädagogisch geschickten und sehr geduldigen Ornithologen, die uns begleiteten, insgesamt 98 Vogel-Arten aufzeigen, nicht ohne Hilfe von ähnlich vogelkundlich beschlagenen Mitreisenden und der guten Portion Glück, die immer auch dazu gehört. Zwar zählten wir auch die von mir und Walter so geliebten und im eigenen Garten heimischen Rotkehlchen mit dazu, aber wir bekamen auch Seltenheiten wie Ohrenlerchen oder Schneeammern zu sehen und sogar einen Hollerbusch voller Bergfinken, die uns auch noch nie vorher begegnet waren. Bereits an der Emmericher Rheinbrücke und etwas nördlich davon am Deich - einer unserer sommerlichen Radrennstrecken !? machten wir die ersten lohnenden Beobachtungen. Das am Fabrikschornstein in Emmerich vermisste Wanderfalkenpaar flog brav - wie für uns gebucht - über die Gänseschar am Rheinufer und im Altarm des gezähmten Stroms tummelten sich gleich einige tierische Besonderheiten, für uns sogar Premieren!- nämlich Krick-und Pfeifenten. Diese bezaubernden Tierchen hielten uns trotz schneidend kaltem Wind in ihrem Bann. Als sogar die Sonne schüchtern durch die Wolken lugte und die Szenerie ins rechte Licht setzte, steigerte sich die Begeisterung noch, denn nun glänzten die goldfarbenen Flecken der Krickenten erst richtig malerisch. Nach diesem Naturgenuss, den Thomas und Matthias mit Informationen würzten, reisten wir via Autobahn zu einem Naturschutzgebiet in einem Neulandgebiet, d.h. hier wurde durch Eindeichung vor ca. 30 Jahren der Nordsee Land abgerungen. Die Bäume sind deshalb einheitlich hoch und wurden zur Befestigung des Sandbodens gepflanzt. Zwischendrin bestehen große Marschgebiete, die heute nur von Tieren gepflegt werden. Hier tummeln sich hauptsächlich Hirsche und Wildpferde, die das Gelände vor der Verbuschung bewahren sollen, indem sie es intensiv beweiden. Diese Maßnahme ist wohl so erfolgreich, dass auch in anderen Schutzzonen die tierischen Landschaftspfleger angesiedelt werden. Einige Hirschkühe standen dann auch prompt wie bestellt dicht an der Straße und wurden gebührend bewundert. Ab und an schauten wir über den Deich, doch der Wind hatte die meisten Wasservögel in geschützte Buchten getrieben. Der Gang zu einer Beobachtungshütte endete abrupt, denn zwei Greife boten uns eine Flugschau der Sonderklasse, beleuchtet vom Scheinwerfer namens Sonne. Aus dem Unterstand heraus war erst einmal nicht allzu viel zu sehen, doch dann kam es doch zu interessanten Entdeckungen - eine Orni-Tour ist eben kein Tummelplatz für Ungeduldige wie mich! Damit ich beschäftigt war, überließ Walter mir meist das Familienfernglas und fotografierte die hübsche Landschaft - ob mit oder ohne Vögel! Der nächste Tag begann mit einem Schock! Es stürmte und hagelte und goss wie aus Kübeln! Aber nach dem Frühstück beruhigte sich das Wetter und als wir in den vor geheizten Bus stiegen, sahen wir sogar schon die ersten Gänseschwärme von den Rast- zu den Futterplätzen fliegen. Im Hafenbecken des pitoresken Fischerdörfchens Makkum hatten sich zahlreiche Gänse-und andere Säger in das ruhigere Wasser geflüchtet und wurden von den Kennern freudig begrüßt. Inzwischen beleuchtete die Sonne sogar die riesigen Gänsescharen, die wir von einem Mini-Dorf mit drei Häusern und einer hübschen Kirche aus sahen. Nun ging es fast ohne Pause so weiter! Unser geduldiger, freundlicher und hilfsbereiter Fahrer brachte uns zu den verschiedenen Beobachtungsplätzen und dort präsentierten uns die beiden Kenner die ornitologischen „Leckerbissen“, von 1000en Nonnen-, Grau oder Ringelgänsen, über verschiedene Entenarten, Sing-, bzw. Zugvögel wie Schneeammer, Ohrenlerche, Bergfinken, aber auch Kiebitze, Goldregenpfeifer, Brachvögel, Schnepfen und mehr. Jede dieser Landschaften bot anderen Arten Futter-, bzw. Rastmöglichkeiten. Einige Male erlebten wir auch das faszinierende Schauspiel eines auffliegenden Schwarms. Das war dann regelrecht atemberaubend. Wie eine Gewitterwolke stiegen die Vögel auf und verdunkelten den Himmel! Immer wieder sahen wir diese „Wolken“ über dem flachen Land aufsteigen,- von wem oder was auch immer hochgetrieben - und auch die vom Schlaf-zum Futterplatz und umgekehrt pendelnden Vögel nötigten uns gehörigen Respekt ab, denn wir erkannten sie kaum noch, während sie pfeilschnell durch die Dämmerung zogen. Am letzten Tag konnten wir uns kaum satt sehen an Eiderenten, Bergfinken u.a. Vom Abschlussdeich über den kleinen Fischerhafen bis zu den höchsten Dünen Hollands reichten die Beobachtungsplätze, an denen sich auch Tiere aufhielten, die untypisch dafür waren, aber evtl. vor dem Sturm in England hier Schutz gesucht hatten. Walter und ich waren mit den ausgefüllten Tagen sehr zufrieden und freuten uns über die „Ausbeute“ an Bildern in der Kamera und auch denen im Kopf. Einige Vögel werden wir hoffentlich wieder erkennen, wenn wir im Mai nach Helgoland reisen,- die Mantelmöwe habe ich z.B. endlich „abgespeichert“!